2 months ago

Felix Baumgartner (1969–2025) – Die größten und bekanntesten Stunts des Extremsportlers

Nachruf: Der Mann, der den Himmel zerschnitt!
Felix Baumgartner: Die größten und bekanntesten Stunts. Hier zu sehen: 12. Internationale Sportnacht Davos from Davos, Schweiz, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons (Bildquelle)

Felix Baumgartner – Ein Leben zwischen Erdanziehung und Adrenalin

Ein Nachruf: Seine drei bekanntesten Stunts!

Felix Baumgartner ist tot. Der österreichische Extremsportler starb am 17. Juli 2025 im italienischen Küstenort Porto Sant’Elpidio, nachdem er mit einem motorisierten Paragleiter verunglückte. Er wurde 56 Jahre alt. Internationale Medien und sein langjähriger Partner Red Bull bestätigten den Unfall; laut ersten Berichten verlor Baumgartner in der Luft das Bewusstsein und stürzte in den Pool eines Hotels. Eine Frau wurde dabei verletzt. Mit ihm geht einer der kühnsten Pioniere des modernen Extremsports.

Baumgartner, 1969 in Salzburg geboren, lernte das präzise Landen und Springen bei der österreichischen Armee, bevor er als BASE-Jumper und Fallschirmspringer weltweit bekannt wurde. Er verband Spektakel mit Ingenieurskunst – oft im Team mit Luft- und Raumfahrtveteranen – und verstand es wie wenige, riskante Experimente in mediale Ereignisse zu verwandeln. Seine Karriere brachte Rekorde, Kontroversen, Preise – und Millionen von Fans, die seine Sprünge live verfolgten.

Die drei größten und bekanntesten Stunts von Felix Baumgartner

1) Der Stratosphärensprung (2012)

Der Tag, an dem ein Mensch die Schallmauer mit bloßem Körper durchbrach: 38.969 Meter Höhe, Mach 1,25 und Millionen vor den Bildschirmen!

Sein Meilenstein: Am 14. Oktober 2012 sprang Baumgartner aus einer Druckkapsel in rund 38.969 m Höhe über New Mexico. Im freien Fall erreichte er 1.357,6 km/h (Mach ~1,25) – der erste Mensch, der die Schallmauer ohne Vehikel durchbrach. Die FAI bestätigte drei Weltrekorde: höchste Absprunghöhe, größte freie Fallstrecke (ohne Stabilisierungsfallschirm) und höchste vertikale Geschwindigkeit. Mentoring und Funkbegleitung übernahm Joseph Kittinger, der Rekordhalter von 1960. Das Ereignis hielt weltweit Millionen live in Atem. (Später überbot Alan Eustace die Absprunghöhe.)

Die Red-Bull-Stratos-Kapsel, aus der Felix Baumgartner sprang, ist heute im Steven F. Udvar-Hazy Center des Smithsonian National Air and Space Museum in Dulles, Virginia, ausgestellt. Bildquelle: Balon Greyjoy, CC0, via Wikimedia Commons

Diese speziell entwickelte Druckkapsel wurde von einem gigantischen Heliumballon bis an den Rand des Weltalls getragen.

• Höhe beim Absprung: 38.969 Meter
• Aufgabe der Kapsel: Schutz vor den extremen Temperaturen (bis zu -70 °C) und dem nahezu luftleeren Raum, Bereitstellung von Sauerstoffversorgung und Funkverbindung
• Technische Besonderheiten:
• Hitzereflektierende Außenhülle
• Integriertes Lebenserhaltungssystem
• Funk- und Telemetrieausstattung für Kommunikation mit Bodenteam und Mentor Joseph Kittinger
• Notfallsysteme zur Druckregulierung
• Bauweise: Kombination aus Aluminiumrahmen und Verbundwerkstoffen, Gewicht ca. 1,3 Tonnen
• Innenraum: Platz für nur eine Person im Druckanzug, Steuerungseinheiten für Ballonfahrt und Absprung

Nach der Landung in der Wüste von New Mexico wurde die Kapsel sorgfältig restauriert und gilt heute als Meilenstein der bemannten Stratosphärenforschung – sowohl in der Luft- und Raumfahrttechnik als auch in der Extremsportgeschichte.

2) Der Flug über den Ärmelkanal (2003)

Mit einem Carbonfaser-Flügel querte Baumgartner als erster Mensch im Gleitflug den Ärmelkanal – Absprung in ca. 9.000–9.800 m Höhe über Dover, Landung bei Calais nach 6 Minuten 22 Sekunden. Es war eine mutige Mischung aus Himmelsakrobatik, Aerodynamik und perfekter Navigation in Sauerstoffmaske und Spezialanzug.

Felix Baumgartner überquerte mit diesem Anzug den Ärmelkanal. Bildquelle: Anna, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

3) Der Petronas-Towers-Sprung (1999)

Mit dem Base-Sprung von den Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur beanspruchte Baumgartner damals den Weltrekord für den höchsten Fallschirmsprung von einem Gebäude – ein ikonischer Tabubruch mitten im urbanen Raum, der seinen Ruf als „Fearless Felix“ festigte. Im selben Jahr setzte er außerdem den (umstrittenen) niedrigsten BASE-Sprung von der Hand der Christus-Statue in Rio.

Felix Baumgartner: Karriere, Kontroversen, Vermächtnis

Baumgartner war nicht „nur“ ein Draufgänger. Projekte wie Red Bull Stratos verbanden Forschung (Druckanzüge, Hochaltitude-Ballonfahrt, Rettungsverfahren) mit Popkultur. Nach 2012 wechselte er vermehrt ins Cockpit – unter anderem als Stunt- und Airshow-Pilot bei den Flying Bulls – und blieb eine streitbare, aber prägende Figur der Szene. Sein Tod reißt eine Lücke, doch sein Vermächtnis bleibt: Er machte die Grenzen zwischen Mensch, Maschine und Atmosphäre zum Schauplatz moderner Exploration und zeigte, dass Mut nur dann Größe hat, wenn er mit Team, Technik und Demut fliegt.

Quellenhinweise: Meldungen und Nachrufe internationaler Medien (u. a. AP, ORF, Washington Post, Guardian) zum Tod Baumgartners; offizielle und dokumentarische Angaben zu Red Bull Stratos (FAI, Wikipedia/Projektseite); zeitgenössische Berichte zum Ärmelkanal-Flug und zu städtischen BASE-Sprüngen

 

 

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