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HULK HOGAN IST TOT: Vom Wrestling-Ring bis nach Hollywood – das bewegte Leben des Hulk Hogan

Stirbt die Legende, lebt der Mythos: Ein Nachruf auf Hulk Hogan († 71)
Hulk Hogan ist tot: Der Held einer Ära! Die Highlights eines amerikanischen Traums – das Leben des Hulk Hogan. Bildquelle: Mike Kalasnik, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Hogan: Eine Karriere, wie sie nur Amerika schreiben konnte 

Kult-Gladiator, TV-Gigant, Trump-Fan – Hulk Hogan geht für immer

Das Porträt eines Mannes, der Generationen prägte

Wrestling verliert sein Gesicht: Terry Gene Bollea, weltweit bekannt als Hulk Hogan, ist am 24. Juli 2025 im Alter von 71 Jahren verstorben.

Die Wrestling-Legende erlitt einen plötzlichen Herzstillstand in seinem Zuhause in Clearwater, Florida. Ein sofortiger Notfall-Einsatz erfolgte, doch trotz umgehender medizinischer Versorgung wurde kurz darauf der Tod des US-Idols festgestellt. Laut Behörden und aktuellen Medien-Berichten wird kein Fremdverschulden vermutet.

Die Nachricht seines Todes ist nicht nur ein Schock für Wrestling-Fans weltweit. Die Anteilnahme ist auch unter Stars, Kollegen und Politikern groß. Denn der Muskel-Mann mit dem ikonischen Schnurrbart hat die US-Popkultur geprägt, wie kaum ein anderer.

Zahlreiche Weggefährten, darunter Ric Flair, Sylvester Stallone, Donald Trump und Vince McMahon, würdigten seine herausragende Bedeutung: McMahon, ein früher Förderer Hogens, bezeichnete ihn als

„the greatest WWE Superstar of ALL TIME“

Das Leben des Hulk Hogan: Wir blicken zurück auf ein Karriere, wie sie nur Amerika schreiben konnte und zeichnen Stationen eines außergewöhnlichen Lebens nach.

Hogans kometenhafte Karriere im Wrestling, als TV-Star und in Hollywood war einzigartig. Sein Auftreten machte ihn zur Ikone. Er war der geborene Entertainer. Sein Privatleben wurde jedoch am den 2010er Jahren immer turbulenter. Mehr dazu liest du im Folgenden. Hier ist Hogan bei einem TNA-Event im Ring zu sehen (14 März 2011) Bildquelle: CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Traum-Karriere des Hulk Hogan begann in den knalligen 80ern. Es war das große Jahrzehnt der Popkultur: Arnold Schwarzenegger, Michael Jackson, Coca Cola und viel Reagan-USA-Patriotismus. Zu jener goldenen Zeit des Entertainments begann auch der Stern des Hulk Hogan zu leuchten!

1980er: Wrestling‑Aufstieg & „Hulkamania“

Nach seinem Wrestling-Debüt 1977 erlangte Hogan internationale Bekanntheit, als er 1983 zur WWF (Heute: World Wrestling Entertainment (WWE)) wechselte.

Die Geburtsstunde eines amerikanischer Helden: Am 23. Januar 1984 stand der Madison Square Garden in New York Kopf. Die Lichter flimmerten, die Menge tobte und mittendrin: ein Muskelberg mit wallendem, blondem Haarkranz, Bandana, Schnurrbart und Bizepsen wie Bowlingkugeln. Sein Name: Hulk Hogan. Sein Gegner: The Iron Sheik, der berüchtigte „eiserne Scheich“. Der iranische Wrestler war  zu jener Zeit in der Wrestling-Welt ein Symbol für alles, was das Publikum verachtete.

Was dann geschah, war nicht einfach nur ein Titelwechsel. Es war der Startschuss für eine Ära. Hogan besiegte Sheik, bot eine bis dato nie gesehene Show und ließ das Publikum in einem kollektiven Urschrei explodieren. „Hulkamania“ war geboren. Und die Wrestling-Welt sollte sich für immer verändern.

Zu diesem Zeitpunkt war Terry Gene Bollea, wie Hogan mit bürgerlichem Namen hieß, bereits 30 Jahre alt und schon einige Jahre als Wrestler aktiv. Doch dieser Moment machte ihn unsterblich.

Was folgte, war mehr als eine Karriere. Es war der Aufstieg eines Mannes zur Ikone der Popkultur, zum muskulösen Gesicht einer neuen Ära – größer als Wrestling, lauter als Hollywood, echter als jede Reality-Show. Sein charismatisches, heroisches „All‑American“-Image und sein energiegeladenes Auftreten prägen die Ära der “Hulkamania”.

Er war mehrfacher WWF‑Champion und dominierte die ersten “WrestleMania-Events”  (insgesamt acht Headliner-Auftritte). Sein legendärer Kampf gegen André the Giant im Februar 1988 ist mit Spitzenquoten von 33 Millionen Zuschauern bis heute Maßstab.

Während einer Aufzeichnung zur WWF‑Sendung Superstars of Wrestling am 7. März 1989 im El Paso Civic Center stand Hogan als momentan amtierender WWF‑Champion im Ring – im Duell gegen den Big Boss Man. Dieses Event war Teil einer regionalen TV‑Taping‑Tour, die damals Stars wie André the Giant, Randy Savage und Ultimate Warrior in einem einzigen Showprogramm vereinte. Die Bilder eines Fans (John McKeon) aus der ersten Reihe sind heute legendär und dokumentieren eine Nacht im goldenen Wrestling-Zeitalter der 80er Jahre.
Bildquelle: John McKeon, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Einen großen Anteil seines kometenhaften Erfolges hatte Hogan’s früher Förderer Vince McMahon. Dieser hatte die WWF (heute WWE) von seinem Vater übernommen und den Plan seine Liga zum national dominanten Platzhirschen zu machen. Dafür Suchte er einen Helden, der die Massen begeistern konnte und fand diesen in Hogan. Mit Erfolg: Wrestling wurde vom Nischen-Sport zur akzeptierten und gleichermaßen gefeierten Unterhaltungsform im Mainstream und WWF zur führenden Wrestling-Brand. So ging McMahon’s Plan schließlich auf und Hulk Hogan („The Immortal“) wurde zum Zuschauermagnet und verhalf WWF und WrestleMania zum weltweiten Ruhm sowie der Sportart Wrestling im Allgemeinen zu enormer Popularität.

WWE schreibt zum ableben der Wrestling-Legende:

„Als eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Popkultur verhalf Hogan der WWE in den 1980er-Jahren zu weltweiter Bekanntheit. Die WWE spricht Hogans Familie, Freunden und Fans ihr Beileid aus.“

Jimmy Snuka (links) mit Mr. T (Mitte) and Hulk Hogan (rechts) bei Wrestlemania I im Jahr 1985.
Bildquelle: Wrestling’s MAIN EVENT magazine: 1985-08, Public domain, via Wikimedia Commons

Der unverwechselbare Look, die Marke und das Symbol: Mit knallgelbem Tanktop, roten Stiefeln, Stirnband und Sonnenbräune wie frisch aus dem Sonnenstudio stieg Hulk Hogan in den Ring. Dabei wurde er flankiert von den donnernden Gitarrenriffs seiner Einzugshymne „Real American“. Schon beim ersten Schritt in die Arena war klar: Hier kommt nicht einfach ein Wrestler. Hier kommt ein wandelndes Symbol für das gute, das starke, das unerschütterlich amerikanische Heldenbild der 80er.

Hogan war der natürliche Antagonist für alles, was finster, fremd oder cartoonhaft überzeichnet auf ihn losgelassen wurde. Er war der gute Kerl im Muskelgewand, ein Superman ohne Cape, aber mit Handlebar-Schnurrbart.

Seine Fans? Die nannten sich „Hulkamaniacs“ – begeisterte Zuschauer, die seinen Schlachtruf brüllten, sich die Shirts vom Leib rissen und jedes „Brother!“ mitsangen, als ginge es um die Hymne. Und das funktionierte nicht trotz, sondern wegen Hogans Limitierungen im Ring: Sein Moveset war überschaubar, seine Matches vorhersehbar, doch sein Timing, sein Charisma und seine Präsenz waren auf Weltklasse-Niveau.

Er musste keine Saltos springen, denn ein Blick, ein erhobener Zeigefinger, ein „Let me tell you something!“ ins Mikro reichten, um eine Arena zum Beben zu bringen. Hogan war kein Techniker. Er war ein Entertainer und wurde so zum Mythos mit Muskeln.

1990er: WCW, nWo und der Comeback‑Heel

Hogan wird 1996 zum WCW-Bösewicht: In den 1990ern wechselte Hogan zu WCW, nahm seine dunklen Persona „Hollywood Hogan“ an, gründete das ikonische New World Order (nWo) und formte mit dieser Gruppierung eine neue Wrestling-Ära. Er gewann sechsmal die WCW World Heavyweight Championship und war zentrale Figur im sogenannten Monday Night War.

Hall of Fame & WWE-Rückkehr

Hogan kehrte 2002 zur WWE (nach einem Markenrechtsstreit mit dem World Wildlife Fund wurde die WWF 2002 in World Wrestling Entertainment (WWE) umbenannt) zurück, wurde sechsfacher WWF/WWE-Champion und wurde zweimal in die WWE Hall of Fame aufgenommen (2005 solo, 2020 als Teil der nWo).

Legendär: Der Kampf gegen The Rock bei WrestleMania 18. in Toronto. Die Legende gegen den Neuling. Hogan tritt als Bösewicht an, verliert – doch die Hulkamania lebt noch einmal auf!

Spoiler: Auch “The Rock” sollte später noch zur Legende im Ring und abseits des Rings werden. 

Höhepunkt des Ruhms: Hollywood, Film & Pop‑Kultur

Filmbegegnung mit Sylvester Stallone

Als Thunderlips in Rocky III (1982) erreichte Hogan Hollywood. Hulk Hogan trat 1982 in Rocky III – Das Auge des Tigers als muskelbepackter Wrestler Thunderlips auf und lieferte sich mit Sylvester Stallones Rocky Balboa einen denkwürdigen Charity-Fight, der zu einem cineastischen Kultmoment wurde.

Sylvester Stallone würdigte jetzt Hogans Tod mit bewegenden Worten:
Bildquelle: Instagram @officialystallone

Dieses Leinwanddebüt war Wegbereiter für Filme wie No Holds Barred (1989), Suburban Commando, Mr. Nanny (1993) und Santa with Muscles (1996) sowie TV‑Serien wie Thunder in Paradise oder Hogan Knows Best.

2000er: TV‑Reality-Star & Werbekultur

In der Reality-Show Hogan Knows Best teilte er das Familienleben mit seiner damaligen Ehefrau Linda sowie den Kindern Brooke und Nick. Auch in Shows wie American Gladiators oder Tough Enough trat er in Erscheinung. Er war omnipräsent in Werbeauftritten und Merchandising – inklusive eigener Bande, Actionfiguren und der Stimme für Video‑ und Radioformate. Er wurde sowas, wie eine lebende Comic-Figur.

Hulk Hogan war Superheld und Showgigant in einem.
Bildquelle: See page for author, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Politische Nähe & Trump‑Support

Bei der Republikanischen Nationalkonvention 2024 unterstützte Hogan öffentlich Donald Trump – in Reden, bei Kundgebungen und auch visuell, als er sein Hemd riss, um ein Trump/Vance‑Tanktop zu zeigen. Seine Unterstützung blieb nicht unbemerkt und wurde von politischen Akteuren und Medien aufgegriffen. Einige Fans kritisierten seine politische Haltung, andere feierten ihn dafür.

Im US-Wahlkampf stellte Hogan sich auf die Seite von Donald Trump. Zum Tod der Wrestling-Legende schrieb der US-Präsident folgendes:
Bildquelle: Instagram @realdonaldtrump

Wrestling-Vision der Gegenwart

Im Frühjahr 2025 gründete er mit Eric Bischoff die Liga Real American Freestyle, in der er als Commissioner fungierte. Die Liga startete groß angekündigt, entwickelte sich allerdings laut Berichten bisher nicht zu einem Erfolg und stieß auch auf Kritik.

Fehler, Kontroversen und Skandale: Vom Held zum Gefallenen und zurück.

Seine Karriere war nicht frei von Skandalen: In den 2010er Jahren veröffentlichte Aussagen aus einem geleakten Audiomitschnitt zerstörten zeitweise seinen Ruf. Auch Gerüchte über Steroidnutzung und private Affären begleiteten ihn. 2015 stürzt Hogan tief: Ein geleaktes Sexvideo, rassistische Aussagen, ein Gerichtsprozess und weitere Negativ-Schlagzeilen kratzten gewaltig am Image der WWE-Legende. Der Tiefpunkt: WWE verbannt ihre größte Ikone aus der Hall of Fame.

Verstoßen. Ausradiert. Aber noch nicht Vergessen: Doch drei Jahre später folgt die Rehabilitation: 2020 wurde er schließlich wieder aufgenommen. Diskret, mit Comeback in Saudi-Arabien. Doch dieser letzte WWE-Auftritt im Januar 2025 wird zur Blamage. Die WWE verzeiht, doch die Fans nicht wirklich. Als Hogan im Januar 2025 ein letztes Mal den Ring betritt, ist von einstigem Glanz nicht mehr viel übrig. Buhrufe. Aus der Legende wird ein Schatten – aus Applaus wird Spott.

Dennoch blieb seine Leistung als Performer und Kultursymbol sowie sein Legenden-Status unbestritten. Vor allem aber kam er immer wieder zurück und gab sich nie auf. Die globalen Reaktionen auf seinen Tod zeigen, dass die Welt ihn nicht vergessen hat.

Was jeder Mann von Hulk Hogan lernen kann

Charisma & Vorbildrolle

„Train, take your vitamins and say your prayers“

Hogan verkörperte lange das klassische Bild „Stärke, Disziplin, Show und Patriotismus“ – durch das Mantra „Train, take your vitamins and say your prayers“ wurde er zum Idol ganzer Generationen junger Männer. Er war Sinnbild für den Muskeltraining‑Lifestyle der 80er, legte seine Macho‑Selbstvermarktung offen zur Schau – mit Armband, Bandanas und den markanten 24‑Zoll‑Armen.

Für viele Männer galt Hogan als Symbol persönlicher Stärke. Hier sind 5 Dinge, die jeder Mann von Hulk Hogan lernen kann:

🏋️‍♂️ 1. Präsenz ist Macht

Hogan hatte nie das größte Repertoire im Ring – aber er wusste, wie man einen Raum (oder eine Arena) füllt. Körpersprache, Stimme, Auftreten: Wer sichtbar sein will, muss sich zeigen! Laut, klar und selbstbewusst.

🧠 2. Charisma schlägt Technik

Er war kein Meistertechniker, aber ein geborener Entertainer. Hogan bewies: Persönlichkeit, Timing und emotionale Intelligenz sind oft wertvoller als Perfektion. Das gilt im Job genauso wie im echten Leben.

💥 3. Stärke ist nicht nur physisch

Sein „Power-Image“ war ikonisch, aber Hogan motivierte Millionen mit simplen Werten: Trainieren, beten, an sich glauben. Einfache Prinzipien, große Wirkung – auch jenseits des Fitnessstudios.

🎤 4. Kommunikation ist eine Superkraft

Hogan konnte mit drei Sätzen ein Stadion zum Kochen bringen. Ob im Business oder privat: Wer weiß, wann man reden, wann man schweigen und wann man liefern muss, ist immer im Vorteil.

🔁 5. Comebacks sind erlaubt – sogar Pflicht

Ob Skandale, Verletzungen oder Rückschläge: Hogan fiel, stand wieder auf, und kam zurück – oft größer als zuvor. Jeder Mann wird mal zu Boden gehen. Die Frage ist: Stehst du wieder auf  oder bleibst du liegen?

Hogan’s Unterschrift.
Hulk Hogan, der Mann, der Superheld und Showgigant in einem war, hat den Ring und die Bühne endgültig verlassen. Das Vermächtnis bleibt, die Legende lebt. Danke Hulk Hogan!
Bildquelle: Terry Bollea, Public domain, via Wikimedia Commons

Ein Vermächtnis mit viel Licht und ein bisschen Schatten

Hulk Hogan war mehr als ein Wrestler: Er war ein globales Phänomen, ein Showman, ein Unternehmer und eine Medienfigur. Der plötzliche Tod am 24. Juli 2025 beendet ein Kapitel, das viele Jahre Wrestling‑Geschichte schrieb – mit Triumphen, Rückschlägen und immer einer beeindruckenden Präsenz. Er hinterlässt Familie, Fans und ein Pop‑Kultur-Erbe, das jede Beschreibung sprengt.

Mit ihm stirbt ein Prototyp des modernen Show‑Athleten. Seine größte Leistung: Er ließ die ganze Welt „Hulkamania“ erleben. Ein Leben in Neon, Schweiß und Ruhm – Mach’s gut, Hulk Hogan!

 

 

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